Blindenschrift: Braille und erhabene Profilschrift

Blindenschrift Druck auf Holz

Inhaltsverzeichnis

  • 10:25 min Lesezeit

Die Blindenschrift, auch bekannt als Braille, ist ein nahezu unverzichtbares Kommunikationsmittel für Menschen mit Sehbehinderungen. Sie ermöglicht es ihnen, selbstständig Informationen zu lesen. In diesem Artikel gehen wir auf die wichtigsten Fragen zur Blindenschrift ein, erklären ihre Geschichte, und zeigen, wie Fotoreklame Ihnen mit hochwertigen Braille-Drucklösungen zur Seite steht.

Wie heißt Blindenschrift richtig?

Die weltweit gebräuchliche Bezeichnung für die Blindenschrift lautet Braille. In Deutschland ist „Blindenschrift“ der allgemeine Begriff, aber das System selbst wird nach seinem Erfinder Louis Braille benannt. Es ist heute international als „Braille“ bekannt und in vielen Ländern und Sprachen angepasst worden. Aber Achtung: Auch die Taktile Schrift zählt unter den Oberbegriff Blindenschrift.

Unterschied zwischen Braille und taktiler Schrift (Erhabene Profilschrift)

Für Menschen, die von Geburt an blind sind, ist die Beherrschung der Brailleschrift in der Regel selbstverständlich. Späterblindete hingegen, erlernen diese Schriftform oft nicht mehr, sind jedoch meist in der Lage, erhabene normale Schrift taktil zu erfassen. Aus diesem Grund sollten Informationen immer sowohl in Braille als auch in erhabener Profilschrift dargestellt werden.

Brailleschrift

Die Brailleschrift sollte gemäß den Vorgaben der DIN 32976 „Blindenschrift – Anforderungen und Maße“ erstellt werden. Dabei wird die sogenannte Vollschrift mit Lautgruppenkürzungen des „Systems der deutschen Blindenschrift“ verwendet. Bei längeren und komplexeren Texten empfiehlt es sich, die Kurzschrift anzuwenden, um den Text kompakter zu gestalten. Für fremdsprachige Begriffe wird die Basis-Schrift eingesetzt, um eine korrekte Darstellung sicherzustellen.

Erhabene Profilschrift

Für Handlauf- und Türschilder ist die Anwendung einer erhabenen Profilschrift erforderlich. Diese spezielle Schriftart ist taktil besonders gut lesbar.

Für die Einfachheit des Artikels werden wir im Folgenden nur noch den Begriff “Blindenschrift“ verwenden, wenn es inhaltlich nicht speziell um Braille oder erhabene Profilschrift geht.

Wie funktioniert Blindenschrift?

Braille Druck auf Aluminiumverbundplatte

Blindenschrift oder Braille besteht aus einem System von erhabenen Punkten, die in einem Raster von zwei Spalten und drei Zeilen angeordnet sind. Jede Kombination dieser Punkte steht für einen Buchstaben, eine Zahl oder ein Zeichen des Alphabets. Menschen, die Braille lesen, ertasten die Punkte mit den Fingerspitzen, wodurch sie Zugang zu Texten und Informationen erhalten.

Das Braille-System ist nicht nur auf Buchstaben beschränkt. Es gibt auch Symbole für Zahlen, Satzzeichen und sogar mathematische oder wissenschaftliche Notationen. Durch diese Vielseitigkeit bleibt Braille das Standardwerkzeug für blinde oder sehbehinderte Menschen weltweit.

Die erhabene Profilschrift funktioniert nicht über ein Punktesystem, sondern macht herkömmliche Schrift durch ein taktiles Gefühl ertastbar.

Wer hat die Blindenschrift entwickelt?

Louis Braille, ein französischer Blinder, entwickelte das Braille-Alphabet im Jahr 1824. Im Alter von nur 15 Jahren erfand er dieses revolutionäre System, das es blinden Menschen ermöglichte, selbstständig zu lesen und zu schreiben. Er selbst hatte durch einen Unfall im Kindesalter sein Augenlicht verloren und war mit den damaligen Lesesystemen für Blinde, die auf erhabenen Buchstaben basierten, unzufrieden.

Das Braille-System basiert auf einem militärischen Kommunikationscode, den Soldaten bei Dunkelheit verwenden konnten. Louis Braille erkannte das Potenzial und modifizierte es, um ein alphabetisches und numerisches System zu entwickeln.

Ist die Blindenschrift in jedem Land gleich?

Grundsätzlich basiert das Braille-Alphabet weltweit auf dem gleichen Punktesystem. Allerdings gibt es länderspezifische Anpassungen, da die Zeichen je nach Sprache variieren. In Deutschland beispielsweise wird das deutsche Braille-Alphabet verwendet, das einige Sonderzeichen enthält, um die spezifischen Laute der deutschen Sprache darzustellen.

Das Braille Alphabet

Das Braille-Alphabet besteht aus einer Kombination von bis zu sechs erhabenen Punkten, die in zwei Spalten und drei Zeilen angeordnet sind. Jeder Buchstabe und jedes Zeichen wird durch eine spezifische Punktkombination dargestellt. Hier sind sind alle Buchstaben im Braille-Alphabet:

ABCDEFGHIJ
KLMNOPQRST
UVWXYZ

Durch Kombination von verschiedenen Punkten lassen sich alle Buchstaben von A bis Z darstellen.

Blindenschrift Zahlen

Die Zahlen im Braille-System werden ebenfalls mit denselben Punktzeichen wie die Buchstaben dargestellt. Um eine Zahl von einem Buchstaben zu unterscheiden, wird ein spezielles Präfix, der „Zahlencode“, verwendet, der den nachfolgenden Zeichen mitteilt, dass es sich um Ziffern handelt. Die Zahlen 1 bis 9 und 0 werden durch die Buchstaben A bis J dargestellt, wobei das Präfix “⠼” also Braille für “#” angibt, dass es sich um Ziffern handelt:

⠼⠁⠼⠃⠼⠉⠼⠙⠼⠑⠼⠋⠼⠛⠼⠓⠼⠊⠼⠚
1234567890

Dieses System ermöglicht es, sowohl Zahlen als auch Buchstaben klar voneinander zu unterscheiden, ohne dass zusätzliche Symbole oder Zeichen erforderlich sind.

Blindenschrift Vorteile und Herausforderungen

Vorteile:

  • Selbstständigkeit: Menschen, die Braille lesen, können selbstständig Texte konsumieren, sei es in Büchern, auf Schildern oder in der digitalen Welt.
  • Breites Einsatzspektrum: Braille kann auf verschiedenen Materialien gedruckt werden, von Papier über Plastik bis hin zu transparenten Folien.
  • Barrierefreiheit: Es fördert die Inklusion, indem es blinden Menschen Zugang zu Informationen ermöglicht.

Herausforderungen:

  • Aufwendige Lernkurve: Das Erlernen von Braille erfordert Geduld und Übung.
  • Platzbedarf: Texte in Braille nehmen deutlich mehr Platz ein als gedruckte Texte in Schwarzschrift.

Blindenschrift lernen

Das Lernen der Blindenschrift kann eine Herausforderung sein, ist jedoch mit regelmäßiger Übung zu bewältigen. Es gibt zahlreiche Kurse und Ressourcen, die speziell für Menschen mit Sehbehinderungen entwickelt wurden, um das Braille-System zu erlernen. Durch Übung mit dem Tastsinn wird das Lesen der erhabenen Punkte immer flüssiger. Die erhabene Profilschrift ist für Menschen, die erst später erblindet sind leichter zu lernen, da das Gehirn bereits ein Bild des Buchstaben hat und somit einfacher eine Verbindung mit dem Ertasteten herstellen kann.

Blindenschrift Übersetzer

Online gibt es mittlerweile zahlreiche Tools, die Text in Braille umwandeln. Diese Braille-Übersetzer ermöglichen es, normalen Text in die entsprechende Punktkombination zu übersetzen, sodass er auf taktile Weise gelesen werden kann. Für Unternehmen, die Produkte oder Dienstleistungen für sehbehinderte Menschen anbieten möchten, sind solche Tools ein hilfreiches Mittel zur Umsetzung von Barrierefreiheit.

Wir von Fotoreklame gehen dann mit Ihnen gemeinsam den Schritt in die Produktion und unterstützen Sie beim Brailledruck, für den wir bestens ausgerüstet und geschult sind.

Häufige Missverständnisse über Braille

Braille ist eine wertvolle Schriftform, die es blinden und sehbehinderten Menschen ermöglicht, Informationen zu lesen und zu verstehen. Dennoch existieren viele Missverständnisse über Braille, die das Bewusstsein dieser Schriftform beeinträchtigen können. Hier räumen wir mit einigen der gängigsten Mythen auf und bieten wertvolle Informationen, die Ihnen helfen, die Bedeutung von Braille besser zu verstehen.

Missverständnis 1: Alle Blinden können Braille lesen

Ein häufiges Missverständnis ist, dass alle blinden Menschen Braille lesen können. Tatsächlich gibt es viele Faktoren, die beeinflussen, ob jemand Braille lernen kann oder möchte. Manche Menschen verlieren ihr Sehvermögen im Erwachsenenalter und haben möglicherweise nicht die Gelegenheit, Braille in jungen Jahren zu erlernen. In diesem Fall ist die erhabene Profilschrift für den erblindeten der leichtere Weg. Darüber hinaus nutzen einige Menschen alternative Hilfsmittel, wie Bildschirmlesegeräte oder Sprachausgabe, um mit Informationen umzugehen.

Missverständnis 2: Braille ist nur für Bücher und Papierprodukte

Ein verbreitetes Missverständnis ist, dass Braille nur in gedruckten Büchern oder auf Papierprodukten verwendet wird. Tatsächlich kann Braille auf einer Vielzahl von Oberflächen und Materialien angewendet werden, von Schildern und Etiketten bis hin zu Displays und sogar in der Kunst. Unternehmen und Organisationen können Braille nutzen, um ihre Räumlichkeiten barrierefreier zu gestalten und Informationen für alle zugänglich zu machen. Bei Arzneiprodukten ist es seit 2006 sogar gesetzlich vorgeschrieben, dass Braille-Schrift verwendet wird.

Missverständnis 3: Braille ist nur für gedruckte Materialien

Ein weiteres Missverständnis ist, dass Braille ausschließlich für gedruckte Materialien verwendet wird. In Wirklichkeit kann Braille auch auf digitalen Plattformen implementiert werden. Es gibt spezielle Braille-Displays, die digitale Texte in Braille umwandeln, sodass Nutzer elektronische Geräte barrierefrei verwenden können. Dies ist besonders wichtig in der heutigen digitalen Welt, in der immer mehr Informationen online verfügbar sind.

Missverständnis 4: Braille ist schwer zu lernen

Viele Menschen glauben, dass Braille schwer zu lernen ist. Es braucht zwar eine gewisse Zeit und Übung, um die verschiedenen Punktkombinationen zu beherrschen, jedoch ist es ähnlich wie das Erlernen jeder anderen Schriftform. Mit der richtigen Motivation kann jeder, der bereit ist zu lernen, Braille erfolgreich beherrschen. Wie mit dem erlernen jeder anderen Sprache auch, ist das erlernen der Braille-Schrift in jungen Jahren einfacher.

Pflege und Haltbarkeit von Braille-Drucken

Braille-Drucke müssen regelmäßig ausgetauscht werden, damit die Lesbarkeit sichergestellt ist. Es gibt aber Methoden in der Produktion, mit denen wir die Lebensdauer so weit wie möglich verlängern können.

Materialien für Braille-Drucke

Unsere Braille-Drucke werden aus widerstandsfähigen Materialien hergestellt, die speziell ausgewählt wurden, um den Anforderungen des Alltags standzuhalten. Dazu gehören:

  • UV-beständige Folien: Diese Folien sind widerstandsfähig gegen Verblassung. Besonderer Vorteil: Folien sind besonders einfach auszutauschen.
  • Robuste Trägermaterialien: Wir verwenden Materialien wie Acryl oder Metall, die nicht nur die Braille-Punkte unterstützen, sondern auch einen stabilen und dauerhaften Hintergrund bieten.
  • Witterungsbeständige Beschichtungen: Unsere Drucke sind mit speziellen Beschichtungen versehen, die sie gegen Feuchtigkeit, Schmutz und UV-Strahlung schützen.

Pflegehinweise für Braille-Drucke

Um die Lebensdauer der Braille-Drucke zu maximieren, empfehlen wir folgende Pflegemaßnahmen. Die optischen Pflegemaßnahmen haben für die eigentliche Zielgruppe von Braille natürlich nur sekundären Wert. Für die Gesamtaußenwirkung der Drucke ist es aber von Vorteil, wenn erkennbar ist, dass Objekte und Anlagen von Ihnen gepflegt und instand gehalten werden.

  1. Regelmäßige Reinigung: Verwenden Sie ein weiches, feuchtes Tuch, um Staub und Schmutz von der Oberfläche zu entfernen. Vermeiden Sie aggressive Reinigungsmittel, die die Beschichtung beschädigen könnten. Durch das entfernen von Schmutz wird das taktile Gefühl des Braille-Drucks erhalten.
  2. Vermeidung von direkter Sonneneinstrahlung: Wenn möglich, platzieren Sie die Braille-Drucke an Orten, die vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt sind, um das Verblassen der Farben zu verhindern.
  3. Regelmäßige Instandhaltung: Achten Sie darauf, dass die Drucke nicht beschädigt werden. Bei besonders stark frequentierten Bereichen kann eine zusätzliche Schutzschicht in Betracht gezogen werden. Bei zu starker Beschädigung oder Abnutzung, empfiehlt es sich die Braille-Drucke zu ersetzen.
  4. Regelmäßige Inspektion: Überprüfen Sie die Braille-Drucke regelmäßig auf Abnutzungserscheinungen und stellen Sie sicher, dass die Punkte weiterhin gut ertastbar sind.

Barrierefreiheit und Inklusion als Wettbewerbsvorteil

In der heutigen Geschäftswelt ist Barrierefreiheit weit mehr als nur eine gesetzliche Verpflichtung; sie ist ein entscheidender Faktor für den Unternehmenserfolg. Die Integration von Braille und anderen barrierefreien Lösungen in die Unternehmensstrategien bietet nicht nur die Möglichkeit, gesetzliche Vorschriften einzuhalten, sondern kann auch zu einem signifikanten Wettbewerbsvorteil führen.

Kundenbindung durch Inklusion

Kunden fühlen sich in der Regel wohler und zufriedener, wenn sie sehen, dass ein Unternehmen aktiv an alle denkt – einschließlich Menschen mit Behinderungen. Wenn Unternehmen Barrierefreiheit ernst nehmen und dafür sorgen, dass ihre Produkte und Dienstleistungen für jeden zugänglich sind, schaffen sie ein positives Markenimage. Kunden, die sich geschätzt und respektiert fühlen, sind nicht nur loyaler, sondern empfehlen das Unternehmen auch eher weiter.

Eine barrierefreie Gestaltung spricht ein breiteres Publikum an und ermöglicht es Unternehmen, neue Kunden zu gewinnen, die zuvor möglicherweise ausgeschlossen waren. Indem Sie Braille-Integration und andere barrierefreie Maßnahmen in Ihre Angebote aufnehmen, zeigen Sie, dass Sie sich für die Bedürfnisse aller Menschen interessieren und bereit sind, einen Schritt weiter zu gehen.

Blindenschrift drucken bei Fotoreklame

Bei Fotoreklame bieten wir Ihnen die Möglichkeit, Blindenschrift (sowohl Braille, als auch erhabene Profilschrift) in hoher Qualität zu drucken. Unser Braille-Druckverfahren verwendet UV-Direktdruck und Spotlack, um taktile Texte auf verschiedenen Oberflächen zu erzeugen. Ganz gleich, ob Sie Schilder, Plaketten oder Informationstafeln für Ihr Unternehmen oder Museum benötigen – wir können Ihnen helfen, Barrierefreiheit mit erstklassigen Braille-Drucken zu gewährleisten.

Besonders im musealen Bereich, wo Inklusion ein wichtiges Thema ist, ist unser Service gefragt. Wir bieten zudem die Möglichkeit, bestehende Objekte durch transparente Folien nachträglich anzupassen und Blindenschrift hinzuzufügen.

Fazit

Blindenschrift, auch bekannt als Braille oder taktile Schrift, ist ein unverzichtbares Hilfsmittel für blinde und sehbehinderte Menschen. Von der Geschichte des Braille-Alphabets bis hin zu den heutigen Drucklösungen bei Fotoreklame – das Thema Braille ist von großer Bedeutung für Barrierefreiheit und Inklusion. Wenn Sie mehr darüber erfahren oder Braille-Drucklösungen für Ihr Unternehmen oder Ihre Ausstellung benötigen, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Fotoreklame unterstützt Sie mit hochwertigen Braille-Drucken, die nicht nur informativ, sondern auch taktil erlebbar sind. Kontaktieren Sie uns für maßgeschneiderte Lösungen!

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